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fehe



aus: Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz

Fehe, die Fehe, *

 

*In einigen Gegenden ist dieses Wort männlichen Geschlechtes, der Feh, und mit dem harten oberdeutschen Hauchlaute der Fech.

 

 

*Fe, Vehen, Fen, Ital. Faio. im mittlern Lat. Vatius, bedeutete ehedem bunt, vielfärbig, und figürlich auch unbeständig. Hernach scheinet es, habe man verschiedenen, besonders bunten kostbaren Pelzwerken, und denen Thieren, von welchen sie kommen, diesen Nahmen beygelegt. In den mittlern Zeiten war das Hermelin unter diesem Nahmen bekannt, und im Oberdeutschen heißt es zuweilen noch jetzt so.

 

Vehe, Grauwerk, Fr. PetitGris, ist der Nahme, den man einer Art von kostbarem Rauchwerke gibt, welches von den Fellen des sibirischen und tatarischen Eichhornes, und des ausländischen Marders zusammengesetzt, deren Haar auf dem Rücken sehr schön aschgrau, auf dem Schwanze und <12, 422> am Bauche aber weiß ist, und nur etwas in das Graue fällt Schwarze Fehe, der schwärzlich graue Rücken dieser Thiere, der Fehrücken; weiße Fehe, der weiße oder dünnhäutige Bauch derselben; Fehwamme, *

 

*Einige leiten das Wort Fehwamme von Veeg, aus dem ital. Fica, die weibliche Scham her, und verstehen darunter das Grauwerk, welches nächst den Schamtheilen des Thieres liegt, und unterscheiden daher unter Veegwammen und Veegschloß, und verstehen unter ersteres, die Stücken Fell von der scham an, bis an die falschen Rippen hinauf, worin sich manches Graues findet, unter letzteres hingegen das Fell meist um die Schamtheile, welches fast durchgehends weiß und schlecht ausfällt.

die Wammen oder Bäuche von russischem oder sibirischem Grauwerke, und dieses Grauwerk selbst, so fern es aus lauter Bäuchen zusammen gesetzet ist, da es denn auch wohl als ein Collectivum im Singular gebraucht wird. Ein Kleid mit Fehwamme füttern. Fehschloß, dasjenige Fell und Rauchwerk, welches unmittelbar die Schamtheile gedachter Thiere äußerlich bedecket.

 

Diese Gattungen großer Mäuse oder Eichhörnchen, sind in den kalten Ländern, sonderlich in Sibirien, anzutreffen, von daher die Holländer dieselben über Archangel, Hamburg und Lubeck in Menge bekommen; wie denn auch eben die große Handlung, welche sie damit treiben, Ursache ist, daß einige dieselben holländische Eichhörnchen, Fr. Ecureils de Hollande, nennen. Sonst bedienten sich dieses Grauwerks zwar nur das vornehme Frauenzimmer und die großen Herren zur Winterszeit statt des Unterfutters unter ihre Pelze und Kleider; jetzt aber wird es von allerley Personen ohne Unterschied, welche die Mittel dazu haben, getragen. Was aber das für die Türkey bestimmte Grauwerk betrifft, so wird es in Rußland in Packeten von tausend Fellen verkaufet, die von No. 1 bis No. 4. zusammen ausgesucht sind, und beständig von der ersten Nummer <12, 423> bis zur letzten an Schönheit und an Preise abnehmen. Die Türken, insonderheit die in Constantinopel, verbrauchen ihrer eine erstaunliche Menge zu ihren Westen, wovon sie aus einem Tausend ganzer Felle, nur eilf machen, nähmlich 5 von dem Rücken, welcher am schönsten und theuersten ist, und 6 vom Bauche oder von der Wamme, welcher am wenigsten geachtet wird. Das Grauwerk, welches man in Frankreich zu sehen bekommt, wird fast alles aus Holland oder England dahin geschickt, und treiben sonderlich zu Paris alle Krämer und Kürschner Handlung damit. Erstere verkaufen selbiges im Großen zu 100 Fellen auf einmahl; Letztere aber verbrauchen es zu allerhand Futterwerk, als: zu Strümpfen, Müffen, Mützen, Kamisölern, Fußsäcken, Bett= oder Nachtmänteln, Schlafröcken, Westen, Oberkleidern, u. s. w. dergleichen auch hier bey uns zu Lande geschieht. Die schwarzen Fehen brauchet man auch zu Aufschlägen und Müffen.

 

Sonst nennet man, wiewohl ganz unrecht, die Felle von den Kaninchen, woran das Haar ebenfalls so grau ist, daß es dem wahren Grauwerke, oder dem von den Fehen, ziemlich beykommt, manchmahl auch Grauwerk.