Leonhardi Kulturprojekte präsentiert:

„No Fiction“ von René Schohe

Eröffnung: 9.9.2016 ab 19 Uhr

Solo-Klarinette: Mois

Dj Rap Turner aka Ebony Prince

Lesung: „Farben eines Lebens“ von Donald Vaughn

Ausstellungsdauer:

10.9-25.9.2016

Öffnungszeiten: 24/7

Adresse: Cafe Ecke Konsti, Allerheiligenstr.15, 60313 Frankfurt am Main

 

Mit „No Fiction“, einer Ausstellung von René Schohe, setzt Leonhardi Kulturprojekte e.V. die Reihe Solo-Positions in der Innenstadt von Frankfurt fort.

Renè Schohe hatte 2013-2015 in der Stoltzestrasse ein Atelier und arbeitet seit einem Jahr in Karben im Freimaurer Clubhaus der Familie von Leonhardi. Die dort entstandenen Arbeiten zeigt er nun im Cafe Ecke Konsti. René Schohes Arbeiten als Künstler zeichnen sich durch Multidimensionalität aus. Sie wachsen aus seiner Beziehung zu aktuellen Jugendkulturen wie HipHop, d.h. aus seiner Erfahrung als Graffitisprüher, Skater, Musiker und Programmierer. Nachdem er ein Bild für das Cafe Ecke Konsti für Baba Cengiz mit einer bekannten Pulp Fictionszene gemalt hatte, konnte er bei den Jugendlichen in Griesheim unter der Omega Brücke punkten, da sie sich von ihm nun auch porträtieren ließen, jeweils mit der Geste einer imaginären Waffe in der Hand. In der Zwischenzeit hat sich am Rande des Bermuda Dreiecks an der Konstablerwache in der Allerheiligenstrasse mit Baba Cengiz, eine kleine aber feine Azzlack Gemeinde herausgebildet. Mit „No Fiction“ verlagert Leonhardi Kulturprojekte deshalb die 2012 begonnene Ausstellungspraxis in der

Stoltze-Schule mit „Abgerippt!“ und „Parlament der Dinge“ in die Stoltzestrasse, um mit Rappern die Gangsterromantik, die sie lieben, zu feiern. Schohe präsentiert ausserdem multimediale Arbeiten, Malerei die aus einer Codeästhetik entwickelt wurde, was Schohe als Multitalent auszeichnet. Die Leinwand wird zum Trägermedium von Musikvideos, die er selbst produziert hat. Dem urbanen Lebensgefühl einer Strasse im Umbruch, hätte sich auch Stoltze angepasst, um die kulturellen migrantischen Lebensformen, die HipHop als Weltkultur vermittelt, in neue Erzählformen des Rap zu implementieren.

 

Während der Eröffnung wird Donald Vaughn aus seinem Buch „Farben eines Lebens“, von Detroit nach Frankfurt am Main, das jetzt im Nordend-Verlag erschienen ist, lesen. Der vorwiegende Teil der Autobiographie eines Afroamerikaners, der - nach Detroit - Frankfurt als seine zweite Heimat wählte, erzählt vor dem Hintergrund der sozialen Veränderungen während der 1968er Protestbewegung, sowie den Konflikten der Immigranten in Deutschland nach den 1960er Jahren. Eine faszinierende Geschichte, die eine soziologische Einsicht in den Rassismus gibt, was an die Ausstellung von Schohe anknüpft, das Schwarz-Weiss einer rassistischen Welt, wird von ihm in grau-mäanderne Porträts von Jugendlichen gehüllt, die weiterhin Diskriminierungen erfahren. Einige Rapper kommen zur Eröffnung und Dj Rap Turner aka Ebony Prince, ein Urgestein des Frankfurter HipHop, wird auflegen.

 

 

"No Fiction" | 

 

 

 

 

Leonhardi Kulturporjekte e.V. presents:

 

„No Fiction“ by René Schohe

 

Opening: 9.9.2016, 7 pm

 

Solo-Klarinette: Mois

 

Lecture: „Color my world“ by Donald Vaughn

 

Duration:

 

10.9-25.9.2016

 

opening times: 24/7

 

Adresss: Cafe Ecke Konsti, Allerheiligenstr.15, 60313 Frankfurt am Main

 

 

With ‚No Fiction‘ by René Schohe Leonhardi Kulturprojekte e.V. is resumimg its series ‚Solo-Positions‘ in the inner city of Frankfurt. From 2013 to 2015 Schohe had a studio in Stoltzestreet and since last year has been working in the freemason clubhouse of the von Leonhardi family. The works created there will be shown at ‚Café Ecke Konsti‘. Nourished by his affiliation with contemporary youth cultures evolving around hiphop and enriched by his experience as a graffiti artist, skater, musician and programmer, René Schohe’s art features a brand scope of multidimensional elements. After finishing a portrait of Baba Chengiz in the style of a well-known ‚Pulp Fiction‘ scene, he scored big with the kids of the ‚Omega‘ bridge, who came asking for portraits, each carrying an imaginary gun. At ‚Ecke Konsti‘ he will show works that follow an aesthetics of coding, transforming the canvas into a screen while displaying music videos produced by Schohe. ‚No Fiction‘ relocates an exhibition project started by Leonhardi Kulturprojekte 2012 with ‚Abgerippt!‘ in Stoltze Schule, followed by ‚Parlament der Dinge‘ to the Stoltzestreet, celebrating hiphop’s beloved gangster romance.

 

The opening will feature rappers along with Dj Rap Turner aka Ebony Prince – a legend in Frankfurts HipHop community. In addition Donald Vaughn will read excerpts from his book ‚Color my World‘, recently published by Nordend Verlag. The autobigraphy of an afro-american choosing Frankfurt as a second home after Detroit, depicts the social changes in the course of the 1968 protest movement, as well as the conflicts of immigrants in Germany during the 1960s. A fascinating story providing insights to the sociological dimensions of racism, thereby following the exhibition of Schohe, who links the black and white of a racist world in grey meandering portraits of teenagers, still hunted by discriminations.

 

 

Kontakt: Felicia Herrschaft, felicia.herrschaft@gmail.com

www.facebook.com/LeonhardiKulturprojekte

 

 

 

René Schohe lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Karben. Er absolvierte 2013 als Meisterschüler von Christa Näher das Studium der freien Malerei an der Städelschule.

 

Performances:im

2013 „The Brixton Crossroads“, WestGermany, Berlin

2012 „Sermon“ MMK, Frankfurt am Main

2009 „Party vs. Art“ , Kunsthalle Mannheim

 

Ausstellungen:

2015 „fundamental ephemeris 2“, Ausstellungshallen der Goethe- Universität Frankfurt

2015 „240247 090231“, Galerie Perpétuel, Frankfurt

2014 „ Pixelmind“, JCYM Privateoffspace Frankfurt

2013 „Say my name, say my name“ ,Absolventenausstellung der Städelschule, MMK Zollamt Frankfurt

2011 „Trajektorie“, No Mad, Frankfurter Kunstverein Nov.

2011 „Sturgeon´s Hammock“, Atelierschiff Offenbach (Terminal Convention, Liverpool)

2010 „Peng“, Akademie Galerie Nürnberg Mai

2012 „les Barricades mysterieuses et les Idées heureuses“, Kunstverein zu Assenheim e.V.

2008 „Schlittschuhlaufen auf Canal Grande“, Leonhardi Kulturprojekte e.V., Karben

 

 

Donald Vaughn:

FARBEN EINES LEBENS, von Detroit nach Frankfurt am Main

Über soziale Grenzen hinaus

 

Donald Vaughn beschreibt die Atmosphäre Detroits in den 1930er Jahren, nachdem seine Eltern aus den Südstaaten nach Detroit gekommen waren. Während sein Vater illegalen Aktivitäten nachging, war es die unermüdliche Weiterbildung der Mutter, um bessere Jobs zu bekommen, die die Familie vor finanziellem Ruin bewahrte. Das Ziel der Rassenintegration führte ihn zu abenteuerlichen Eskapaden jenseits der Rassengrenzen. Nach einem abgebrochenen Studium, flüchtete er in den Militärdienst und wird mit offenem Rassismus konfrontiert. 1958 wird er nach Deutschland geschickt und arbeitet bis 1960 als Psychologischer Assistent im 97th General Hospital in Frankfurt am Main. Nach seiner Entlassung aus der Army, blieb er in Frankfurt der Liebe wegen und um Musik zu studieren. Aber die andauernden Diskriminierungen, die er und seine Frau erlebten, erschwerten das alltägliche Leben. Dennoch wird Frankfurt seine zweite Heimat .Historische Ereignisse, die sowohl in der amerikanischen als auch in der deutschen Gesellschaft stattfanden, oszilieren in der Erzählung. Sie spielt vor dem Hintergrund der sozialen Veränderungen während der 1968er Studentenbewegung und den Konflikten durch die Zuwanderung von Gastarbeitern nach Deutschland ab den 1960er Jahren. Durch seine Arbeit für Immigranten entsteht eine kritische Einstellung zur deutschen Immigrationspolitik. 1937 in Detroit /Michigan, USA geboren, besuchte Donald Vaughn, das Olivet College in Olivet Michigan und anschließend die Universität von Detroit. Er bekam 1978 den Bachelor of Arts von der University of Maryland und 1983 das Diplom in Soziologie von der J.W. Goethe Universität Frankfurt. Von 1989 bis 1994 arbeitete er als Soziologe im Amt für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt. Von 1997 bis 2000 war er soziologischer Forschungsassistent an der J.W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.