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Gespräch mit Ilir Osmani, Dj Blunt und DONCHE in Prishtina



Ilir Osmani, Dj Blunt und DONCHE in Prishtina
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Gespräch mit Ilir Osmani, Dj Blunt und DONCHE in Prishtina 01

 

play hiphop kosovo 01

 

 

Gespräch mit Ilir Osmani, Dj Blunt und DONCHE in Prishtina 02

 

 

play hiphop kosovo 02

 

 

Im Balkan trifft sich alles, wir sprechen eine universelle Sprache.

 

 

Felicia Herrschaft: Inwiefern trifft sich die ganze Welt im Balkan?

 

Ilir Osmani: Europa ist für mich der interessanteste Ort um etwas zu machen. In Deutschland ist eigentlich alles durchmischt, alles ist so richtig – im richtigen Moment kann man irgendetwas machen.

Der Balkan ist jetzt sehr gut jetzt, aber es ist so, ich kann das nur persönlich ausdrücken, für mich, die arabischen Melodien sind für mich nicht fremd, Beethoven ist für mich nicht fremd, Mozart ist für mich nicht fremd, das ist einfach sehr natürlich. Europa ist sehr natürlich für mich. Ich fühle mich wie ein Europäer, aber gleichzeitig ist der Osten sehr nah.

Ich spüre die Musik von dort, alles ist sehr nah zu mir, auch russische slawische Musik ist für mich sehr nah, afrikanische Musik ist sehr nah, es fühlt sich sehr nah an, Flamengo fühlt sich sehr nah: Es ist im Balkan, hier trifft sich alles, deswegen, wenn ich Musik mache, es ist sehr einfach für mich so acht verschiedene Stilrichtungen, acht verschiedene Nationen auf einen Song zusammenzubringen, deswegen denke ich, das wir Balkaner eine universelle Sprache sprechen können.

 

 

Felicia Herrschaft: In der Musik dann? Worin zeichnet sich die HipHop-Musik hier aus? Plurality und Dynamik?

 

Ilir Osmani: Es ist der Rhythmus. Der Flow ist wirklich anders. Wenn man es hört, kann man sagen es klingt wie englisch, es klingt wie italienisch, es klingt so, aber irgendwo, das sind wir. Ich denke, es ist sehr kreativ, was jetzt im Balkan passiert, weil nach dem Krieg, nach allem was passiert ist, es ist eine Energie da, die raus muss und die ist überall zu sehen und zu hören. E es wird sehr viel produziert, die Resultate sind nicht groß, weil wir im Kosovo keine Urheberrechte haben. Es gibt unendlich viel Piraterie und man verdient nicht damit. Meine Songs zum Beispiel werden überall im Balkan gespielt. Ich werde dafür nicht bezahlt. Und sogar mein Staat, obwohl das Kosovo immer noch kein Staat ist, muss ich Steuern zahlen und kriege keine Rechte dafür. Das staatliche TV, RTK spielt meine Musik den ganzen Tag und ich werde dafür nicht bezahlt, aber Steuern muss ich zahlen.Wenn ich einen neuen Computer kaufen will, dann muss ich 27 % Steuern für den Einkauf bezahlen. Es ist sehr schwierig diesen Job, dieses Business, diese Profession hier zu haben, weil es immer noch so viel Anarchie gibt. Nicht so im wahren Sinne des Wortes, aber irgendwo dazwischen.

Ich habe in der Schweiz gelebt und weiss wie man in Europa lebt. Als ich herkam war hier totale Anarchie. Man lebt so mit diesem Gefühl: mein Studio funktioniert mit Aggregat, mit Generator und ich kriege Noises und kann nicht einen sauberen Sound haben. Es ist unmöglich in Kosova so einen richtigen Sound zu haben. Ich hatte Besuch von einen Freund aus Frankreich, ein Schwarzer, ein sehr guter Typ, wollte hier Musik hören und alles sammeln für eine Dokumentation. Er hörte meinen Sound und sagte, das hört sich an wie Underground und ich sagte, nein, dass ist der Generator, der macht mir diesen Sound. Ich mag es nicht, aber die Realität in Kosova ist so. Man kann zum Beispiel nicht einen so guten Sound kriegen. Es ist unmöglich, diese Stadt erlaubt es nicht oder was auch immer, deswegen denke ich: es ist Balkan, es funktioniert irgendwie strange. Es ist anders, man macht einen Tag und du machst einen Song und du fühlst dich danach, du weißt nicht ob es bezahlt wird, wie auch immer, aber du machst es trotzdem weil es ist ein Gefühl drinnen, dass du es machen musst und nichts anderes als das. Es ist nicht so ein Business wie in Deutschland und Amerika, wenn du gute Musik machst und Hits. Ich mache das jetzt seit dreizehn Jahren hier und ich werde dafür nicht bezahlt. Du machst es einfach, das ist es, alle kennen dich und das ist es.

 

Felicia Herrschaft: Wenn wir noch mal zurückgehen, 1991 hättest du in den Krieg …

 

Ilir Osmani: Ja also ich habe die jugoslawische Armee desertiert und dann bin ich in die Schweiz gegangen und war dort Asylbewerber für etwa 11 Jahre. Als ich meine Erlaubnis bekommen habe in der Schweiz zu leben, da habe ich gesagt, nein, das ist nichts für mich, ich gehe wieder zurück. Ich bin da und ich bin glücklich.

 

Felicia Herrschaft: Seit wann bist du wieder da?

 

Ilir Osmani: Seit drei Jahren, und es läuft gut. Es ist schwierig, aber eine gute Zeit. Man kann die Sachen richtig machen und es ist irgendwie, wie soll ich das auf deutsch ausdrücken: „it is an honour“, wie sagt man, eine Ehre, weil hier gibt es kein Gesetz. Ich habe die ACM in Zürich besucht und viel gelernt über Musikbusiness. Ich kam mit diesen Erfahrungen hierher und teile die mit den Leuten. Ich versuche sehr hart alles in Ordnung zu bringen, damit für die nächste Generation alles fertig ist: „das ist eine Ehre“. Ich denke die Leute die Deutschland so geschafft haben, das sind geehrte Leute und ich denke unsere Generation hat jetzt diese Ehre alles hier neu zu schaffen, alles in Ordnung zu bringen, das ist das Gefühl, das ich habe.

 

Felicia Herrschaft: Und das drückt sich dann auch in der Musik aus, dieser Neuanfang?

 

Ilir Osmani: Ja, sehr viel, sehr viel und es ist auch so, wegen des Krieges und vor dem Krieg, wir durften uns nicht ausdrücken, weil es gab eine Repression und alles, was wir zu sagen gehabt haben, war unsere Depression. Jetzt sind wir frei und es ist ein gutes Gefühl, du bist frei und die Musik und Kunst hier ist einfach explodiert. Es passiert so viel, es ist so hot, es ist unglaublich und es sind einfache Leute hier, die es einfach machen, ohne irgendeinen Grund, weil man sich so fühlt.

 

 

 

Felicia Herrschaft: Vielleicht sollten wir etwas hören? Welche Gruppen werden hier produziert?

 

Ilir Osmani: Jetzt produziere ich hier Dj Blunt:. Wir haben etwa 18 der besten Kosovar HipHop Rapper eingeladen und alle haben gerapt für Dj Blunt. Es ist ein Album mit etwa 14 Stücken und wird in zwei Monaten rauskommen und wir denken, das wird das Album des Jahres hier. Das Feedback ist schon sehr groß für das Album, obwohl es noch nicht raus ist

 

Felicia Herrschaft: Es kommt dann raus?

 

Ilir Osmani: Ja in zwei Monaten

 

Felicia Herrschaft: und das heisst, wer genau ist daran beteiligt?

 

Ilir Osmani: Ich muss mal sehen.

 

Felicia Herrschaft: Und andere Gruppen wie NR?

 

Ilir Osmani: Ja, NR, das war mein erster HipHop Act hier in Kosovar als ich zurückkam.

 

Felicia Herrschaft: Was bedeutet NR?

 

Ilir Osmani: Eigentlich nicht sehr viel, NR, das heiß Urban Roots, das letzte N und das erste R. Das ist so ein wenig kindisch, aber es klingt gut, NR, das ist alles. Es muss nicht etwas bedeuten, denke ich so und da was bei denen interessant ist, das zum ersten Mal gab es Texte die nicht nur HipHopper gehört haben, da hat mein Vater da rein gehört, da haben alle Leute angehört, da waren die Leute schockiert, manche haben gesagt, das darf nicht sein oder haben gesagt, das ist eine Revolution und was es war, ich habe das produziert, ich möchte nicht spekulieren es war so oder so das überlasse ich immer die Leute, aber es war etwas neu, was bewegt hat

 

Felicia Herrschaft: Inwiefern war es neu für Prishtina?

 

Ilir Osmani: Also es war neu, nicht nur für Prishtina, sondern für die albanische Community. In Mazedonien wurde zum ersten Mal eine HipHop Band nach Skopje eingeladen um vor mazedonischen Publikum zu spielen.Sie waren so erstaunt und fragten, "wie kann das sein? Woher kommen die?" Zum Beispiel eine Band, Chaos, für die habe ich vor einem Jahr einen Song produziert, der ist Nummer 2 in Slowenien. Im Balkan heißt es, wir machen den besten Rap, nicht weil wir die besten sind, sondern unsere Sprache ist perfekt, weil sie so universell ist, es kann klingen wie deutsch, es kann klingen wie englisch, es kann wie französisch oder italienisch klingen

 

Felicia Herrschaft: Ich war auch irritiert, als ich das gehört habe, weil es sich wie deutsch angehört hat.

 

Ilir Osmani: Ich kann dir einen Song spielen deutsch und albanisch gemischt, dann können wir das hören.

 

Felicia Herrschaft: Und dieses hier?

 

Ilir Osmani: Das habe ich nicht produziert, das ist eine Band aus Prishtina, die wurde vor dreieinhalb Jahren gemacht, ja vor drei Jahren, das Design ist von unserem Haus und als das kam raus, das war sehr hip und sehr cool, ausgesehen in den Shops, aber die Produktionen die das kaufen, die geben nicht viel Geld und die halten nicht viel von Designs und so und das war schon mal etwas ugh sieht gut aus.

 

Felicia Herrschaft: Und das sind die parental advisory? Was steht da genau?

 

Ilir Osmani: Achtung parental advisory, forbidden lyrix.

 

Felicia Herrschaft: Eigentlich müsste man das hier gar nicht machen?

 

Ilir Osmani: das haben die auf den anderen Covern gesehen und sich gedacht, das machen wir auch

 

Felicia Herrschaft: und was bedeutet genau der Titel?

 

Ilir Osmani: Schatten von Leben, Lebensschatten, richtig auf deutsch gesagt.

 

Felicia Herrschaft: Schattenleben?

 

Ilir Osmani: Die Schatten von Leben, shadow of life. Jetzt kommt Chaos, das Album von Dj Blunt heißt „Picture“ und der Song heisst: „Hey dein Freund ist ein Gay.“

 

 

 

Ilir Osmani: Soll ich was anderes spielen? Also der zweite singt über ein albanisches Mädchen das in Deutschland lebt und sie kommt her und er spricht so, willst du ein Smirnoff mit Eis mit mir trinken und so, weil es gibt es viele deutschsprechende Jugend hier, da sind sehr viele zurückgekommen und machen wir das jetzt in uns, das äussert sich, es gibt sehr viele Lieder da.

 

Felicia Herrschaft: Entstehen auch neue Lieder in der Sprache durch HipHop?

 

Ilir Osmani: Sehr viele Wörter, die es in der deutschen Sprache gibt haben wir auch, aber das Wort bedeutet etwas anderes, und dann können wir die zusammenmischen. Muschi bei uns heisst, etwas zu füllen, ne musch, dann wenn man anfängt mit Worte zu spielen, da passiert was, das ist wirklich kreativ, wir können so deutsche und französische Wörter durchmischen, alle Sprachen mischen und alles einfach mischen, deswegen denke ich, das ist so sehr kreativ denke ich, alle Sprachen zu mischen. Deswegen denke ich, sprechen wir die universelle Sprache hier. In dieser Welt trifft sich alles. Ich könnte einen neuen Song spielen: das ist ein remake von „The man who sold the World“. David Bowie hat das zuerst gemacht und dann hat Nirwana daraus etwas gemacht und ich wollte eine HipHop-Version davon haben. Es gibt hier sehr viele Leute im Balkan, die diese Welt verkauft haben und die laufen hier herum. Das ist ein Thema hier

 

 

Felicia Herrschaft: Die was verkauft haben?

 

Ilir Osmani: Die Welt. The man who sold the world.

 

 

Felicia Herrschaft: Aber was bedeutet das hier, „The man who sold the world?“

 

Ilir Osmani: Das bedeutet, das man ein sehr schlechtes Benehmen hat. Es ist dir egal was der andere tut, deswegen hatten wir Krieg, weil der andere wollte alles für sich haben. Egal was du machst, ich muss es haben, ich muss es haben. Es läuft hier viel, sehr viel an Korruption, viel Mafia und irgendwie das schlechte daran ist, nicht das nur wir Balkaner in diesem Spiel sind, alle Leute von der ganzen Welt, die dieses Spiel mögen, kommen hierher. Es gibt zu viele dieser Leute, die die Welt verkauft haben, die hängen hier im Balkan. Deswegen habe ich diesen Song gemacht: „The man who sold the world“ ((Musikunterbrechung))

 

Felicia Herrschaft: das hat doch dieses sehr dunkle wie man es im Hardcore HipHop findet.

 

Ilir Osmani: Es ist nicht so Hardcore für mich. Der Song ist nur die Realität wie es ist und der Typ, der da rappt: ich denke wir sind so. Ich selber bin in der Anarchie aufgewachsen …

 

 

 

In der Anarchie geboren

 

 

Felicia Herrschaft: Was heißt das in der Anarchie großgeworden zu sein?

 

Ilir Osmani: Seit ich geboren bin, gibt es keine richtigen Gesetze. Für mich ist irgendwie alles verboten, irgendwie. Ich habe in der Schweiz studiert, illegal, weil ich nicht studieren durfte. Das konnte ich nicht verstehen. Ich bin einfach eine Person und ich bin Musiker und das will ich werden. Dann habe ich einfach angefangen zu studieren und dann kamen das Sozialamt und die Polizei und sagten, ich habe das Gesetz gebrochen, und ich sagte: „ja, ich habe das Gesetz gebrochen, ja, schicken sie mich ins Gefängnis, damit ich der ganzen Welt erzählen kann: ich bin im Gefängnis, weil ich studiere“. Das kann man nicht so machen, nur weil ich vom Kosovo bin. Wieso bin ich so anders? Wieso kann ich nicht studieren, wieso kann ich nicht meine Sprache sprechen, wieso kann ich nicht wie jeder andere sein? Das ganze Leben hatte ich so ein Gefühl und immer noch: Ich mache das gleiche, was ein Kollege von mir in der Schweiz macht oder in Deutschland oder in Amerika, aber es ist so anders für mich und es ist so schwierig für mich. Es gibt keinen Grund. Ich versuche diesen Grund zu verstehen: wieso ist es so schwierig für mich? Wieso macht man das so schwierig? Ich bin gleich wie die anderen, ich habe mit allen Nationen dieser Welt zusammengelebt und ich fühlte mich nicht anders. Ich fühlte mich gleich wie alle andere von dieser Welt, wo ist der Unterschied? Und irgendwo hier gibt es dieses, dieses das ich nicht selber so benennen kann. Ich sage es ist Anarchie, ich sage es ist so oder so, aber eigentlich was es ist, weiß ich nicht, es ist nur schwieriger und es ist anders und die Gründe dafür kenne ich nicht. Es liegt in der Menschheit, wahrscheinlich. Das was mein ganzes Leben ausmacht, was ich jeden Tag erlebe, schreibe ich mit meiner Musik. Ich schreibe es auf und versuche open the minds. Die Leute denken hier sehr oft, das sie nicht fähig sind dieses oder jenes in ihrem Leben zu erreichen. Die Leute verdienen eine Chance, weil es liegt sehr viel Kreativität hier. Wir sind so eine kreative Nation, wir finden immer eine Lösung für irgendwas. Ich denke, das keine Nation in dieser Welt unter diesen Bedingungen könnte nicht so cool und so tolerant bleiben wie wir. Wir sind Überlebenskünstler und das Leben, es geht nicht um Überleben, es geht um Leben. Es geht um Musikmachen, um dies und dies und dies. Und trotzdem schaffen wir das, trotzdem schaffen wir, das wir Internet hier haben, obwohl es keine Kabel gibt. Eigentlich haben wir das modernste Internet der Welt, alles ist via Satellit und das ist das teuerste auf dieser Welt und wir sind das ärmste Land und bezahlen das: das teuerste Internet, den teuersten Strom, das teuerste Telefon, alles ist am teuersten hier.

 

Felicia Herrschaft: Es gibt kein DSL oder WLAN?

 

Ilir Osmani: Nein, nur Satellit. Du zahlst Tonnen von Geld und das ist was du kriegst in diesem Leben, den höchsten Preis für die geringste Leistung. Das ist unser Leben.

 

Felicia Herrschaft: Ja, das Netz ist von Monaco?

 

Ilir Osmani: Von Internet nein, für Telefon ja, Alcatel und es ist das einzige und ich bin gespannt, wenn ich nach Europe gehe und ich gehe sehr oft, ich kann mich frei bewegen. Und wenn ich dort bin, ich war vor ein paar Monaten in Belgien und Holland und kaufe eine Karte in Marseille und rufe zu hause an und eigentlich habe ich drei Karten auf einmal gekauft, in drei Wochen und ich konnte diese drei Karten nicht fertig machen. Ja und was wir hier für das Telefon benutzen: Es ist etwa fünfmal teurer als bei euch und wir sind das ärmste Land Europas und das ist hier normal.

 

Felicia Herrschaft: und wenn sich die politische Situation ändert, müsste es doch auch Entwicklung geben?

 

Ilir Osmani: Ich glaube es ist nicht in dem Interesse von niemanden, das sich hier etwas ändert.

 

Felicia Herrschaft: Es hat niemand ein Interesse daran? Warum?

 

 

 





Spray, Club Prishtina








Die Waschmaschine dieser Welt

 

Ilir Osmani: Ehrlich gesprochen, wie ein HipHopper: wir sind die Waschmaschine von dieser Welt. Ich glaube jede Regierung dieser Welt ist korrumpiert und irgendwo müssen sie ihre Wäsche machen und das ist zur Zeit hier in Kosovar. Das ist das perfekteste Land dafür. Wir sind das schwarze Loch, hier verschwindet alles, wenn hier mal was drin ist, dann gibt es keine Dokumente mehr, nichts, alles verschwindet.Eigentlich es ist wahr, sie können auch mit Politikern reden, etwa 70 bis zu 80 Prozent des Geldes, das für uns geeignet ist um Leuten zu helfen, ist verschwunden in teure Autos, teure Wohnungen von Politikern und die Leute, die diese Projekte machen, wenn das Geld kommt, dann die Leute die das Projekt machen und die ihre Jobs tun. Zuerst zahlen sie für die Autos, dann brauchen sie drei Übersetzer und dann brauchen sie dies und das und ein tolles Haus und sie brauchen das und das Geld verschwindet. 20 bis zu 30 Prozent sind eigentlich für Hilfe vorgesehen. Es geht wohin es gehen muss. Okay, ich kenne sehr viele Deutsche, die da arbeiten und denen geht es gut und die sind, die sagen, „ja ich habe einen tollen Job hier, ich werde gut bezahlt in dies und dies“. Die machen das zwei, drei Jahre und das ist perfekt für die, ja so ist das.

 

Ich meine damit nichts Böses, ich meine damit, ich werde nicht sagen, dass die Deutschen sind so oder Amerikaner sind so, also ich liebe alle Nationen und so, ich habe mit allen Nationen gelebt. Es sind nur die Politiker, das sind überall die gleichen, so wie bei uns wie bei euch, die Amerikaner was die jetzt machen, das ist Ölkrieg, das ist einfach so bescheuert, fear, wie sagt man fear auf deutsch?

 

Felicia Herrschaft: Angst?

 

Ilir Osmani: Angst, Angst verbreiten, ich denke auch bei euch in Deutschland versucht man das, weil wenn die Leute Angst haben, dann sind sie unter Kontrolle und da wir haben keine Angst mehr haben, weil uns so viel passiert ist, auch wenn es uns hier nicht gut geht, wir wissen wirklich wie man Spaß hat! Wir wissen wirklich wie man lebt. Und wenn man euch Angst machen will, dann nimmt man hier was auf und sagt, „guck mal was in Kosovar passiert und guck mal was dort los ist und dann sagt ihr: „ah uns geht es gut. Wir leben gut.“

 

Felicia Herrschaft: Einige Studenten sind hier, die dachten sie werden hier permanent überfallen, also die hatten wirklich Angst. Im HipHop macht man sich darüber eher lustig, also ist das die entsprechende Ironisierung?

 

Ilir Osmani: Irgendwie für mich selber sage ich, ich war schon viermal tot. Ich habe dem Tod in die Augen gesehen und danach kann kein George Bush oder Schröder oder so, mir Angst einjagen. Ich bin durch das Leben gegangen, ich habe wirklich vieles erlebt und äh das macht mich stärker, wirklich stärker und ich denke, ich schätze das Leben, man schätzt hier das Leben viel mehr als in die anderen Ländern.

 

Felicia Herrschaft: Wollen wir noch was hören?

 

Ilir Osmani: Also, da ist so ein sehr talentierter Junge,

 

Felicia Herrschaft: wer?

 

Ilir Osmani: Er ist ein HipHopper, er heißt Lyrical Son und für mich ist er ein großartiger Sänger, weil er kann so dieses albanisches Ragga singen und ich denke, seit ich hierher zurückgekommen bin, das ist der beste Export für mich, den Typen kann ich vielleicht für die ganze Welt machen. Aber das ist jetzt nur ein Traum, vielleicht in einem Jahr wird das Wirklichkeit, aber er kann sehr perfekt rappen und perfekt singen.

 

Felicia Herrschaft: Das hört sich so an, als wären da viele englische und deutsche Wörter?

 

Ilir Osmani: Das ist alles albanisch, das ist auch wenn man so mit Wörterbuch, es ist pur albanisch, unsere Sprache ist sehr alt, ja wir sind nun mal so, wir sind ein sehr altes Volk

 

Felicia Herrschaft: die Dardans?

 

Ilir Osmani: Ja, a von Lyrien, wenn man die ganze Geschichte so durchgeht, in viertausend Jahren irgendwo treffen wir uns. Wir sind hier geblieben, und die sind nach Norden gegangen, die Wikinger und irgendwo, es gibt eine Verbindung zwischen uns wir sind nicht so far away, aber ja wir sind hier.

 

Felicia Herrschaft: Hier sind viele Wikinger bzw. viele blonde Menschen wie du.

 

Ilir Osmani: Wenn ich nach Deutschland gehe die halten mich immer für so einen Europäer.

 

Felicia Herrschaft: Ja klar, das fand ich auch ganz erstaunlich. Und wie alt ist Lyrical Son, er der gerade singt?

 

Ilir Osmani: Beide sind so einundzwanzig zweiundzwanzig. Die meisten Rapper hier sind Studenten. Studieren gleichzeitig und machen Rap. Oder die haben so gute Jobs; so kreative und talentierte Leute, die arbeiten wollen und was aus ihrem Leben machen wollen. Es geht denen gut.

 

Felicia Herrschaft: Ja, als ich Frankfurt gesehen hab wie Diamant, aus Prishtina in der Städelschule angefangen hat zu freestylen, sind alle an einen Ort gerannt und sind nur noch wild herum gesprungen und haben gejubelt

 

Ilir Osmani: Diese Wildness bei uns, das ist sehr sehr natural, weil im Balkan, wenn man Groove will oder tanzen will, dann brauchen wir ein wenig mehr, ein wenig härter, schneller. Wir sind nun mal so, auch was hier interessant ist, denke ich was den Rhythmus betrifft, niemand sonst in der Welt kann das machen. Als ich mit Musikern aus Brasilien gespielt habe oder Afrikanern oder Deutschen, ich habe immer so von Swing gesprochen und Flamengo oder was auch immer, wir können 11/16 spielen in Tempo dreihundert, wir können 13/16 spielen, 7/8. Die Kindersongs hier sind in 7/8, das ist natural für uns. Als ich studiert habe, meine Kollegen, die sehr sehr gute Musiker waren, die mussten etwas drei Monate üben für ein 7/8 und ich konnte das, irgendwie war mir das nicht so fremd, weil bei uns machen die Kinder 7/8 lieber. Ich denke in Zukunft, wenn die ganze Welt eins ist, sind wir Leute, die neue Lösungen haben, wir sehen aus, als wären wir sehr chaotisch oder so und man hält uns für chaotisch,

 

Felicia Herrschaft: Komplexität?

 

Ilir Osmani: Ja, ja irgendwie Chaos in eine neue Nummer zu schaffen, weil 11/16 ist ein Takt, man kann sich auch dort gut fühlen. Es muss nicht immer 4/4 sein, es ist langweilig, immer das und das und das. Und jetzt HipHopper auf diese Richtung zu bringen, das ist etwas, was ich versuchen muss, weil es gab so was noch nie und ich habe ein paar Experimente gemacht, die Jungs, die hier sind nicht so heiß drauf, weil sie sind beeinflusst von den Amerikaner was auch immer, westliche Musik und das ist immer 4/4. HipHop ist 4/4 und das ist es und denen gefällt es so. Ich denke auch das ist gut so, aber manchmal so ein 9/8 zu versuchen oder was auch immer das wäre gut, mal sehen wie es kommt.

 

 

 

Felicia Herrschaft: Und neben dem Produzieren machst du auch eigene Lyrix und rappst?

 

Ilir Osmani: Ja, eigene Lyrix eigentlich so, meine Vision: „The way I work with HipHop“- ich habe sehr viele Themen, zum Beispiel „The man who sold the world“. Dafür habe ich einen HipHopper eingeladen und gesagt: Ich habe einen Song, ich habe ein Thema, es heisst „The man who sold the world.“ Jetzt machst du mir einen Text in der Richtung. Ich arbeite sehr viel an dem Text mit dem Künstler, weil ich denke das HipHop, die Rapper, sollten ihre eigenen Wörter haben, selbst kreativ sein und mit Wörtern spielen, aber die Themen, okay, ich denke, man kann das produzieren. Ich kann so eine gutes Thema haben und sagen okay, ich will dass darüber gesprochen und gesungen wird und das macht 90% meiner Arbeit aus. Ich habe ein Thema, ich habe ein Musikstück und ich sage: ich will das und die machen dann, aber die kommen auch mit ihren Lyrix und wenn es mir gefällt, dann sage ich okay wir machen das.

 

Felicia Herrschaft: Und wie hast du Donche entdeckt?

 

Ilir Osmani: ((Lachen)) Einfach! Ich habe sie gesucht überall, ich hab jedem gesagt, dass ich eine Rapperin suche. Dj Blunt war zum Beispiel irgendwo in den Strassen von Prishtina und hat mit anderen jungen Rappern freestyle irgendwo an irgendwelchen Orte gemacht wo sie niemand sieht, so zwanzig Leute mit Beatbox, machen den ganzen Nacht durch Rap...

 

Felicia Herrschaft: Das würde ich mir gerne anschauen, können wir dahingehen?

 

Ilir Osmani: Das können wir nicht so planen. Vor zwei Jahren bin ich durch meine Nachbarschaft gelaufen und ich hab Rap gehört, es war minus zwanzig Grad, ich schwörs, es war elf Uhr nachts, spät, es war dunkel, kein Strom nichts in Prishtina und da waren etwa dreißig Rapper, die so heiß gerappt haben in minus zwanzig ohne Strom ohne nichts, da habe ich gesagt: „jaaa das ist wirklich was“, sonst habe ich das nicht gesehen, diese Energie war für mich neu, sehr sehr neu. In der Schweiz habe ich so was nicht gesehen und irgendwie habe ich so ein Gefühl von diesem Land, denen geht es so gut, das sie nicht mehr so, die müssen sich nicht wirklich anstrengen um jemand zu sein und so, weil denen geht es so gut. Wenn du die Leute siehst, die bei minus 20 Grad elf Uhr nachts, ohne Strom ohne nichts, die einfach dort sind und rappen, ohne irgendeinen Grund, irgendwie, das ist die Energie des Lebens, wirklich. Ich denke nicht, dass die Leute so etwas tun würden, überall in Europe oder so, ich weiß nicht, vielleicht ja, es gibt Länder, aber so was habe ich in der Schweiz oder Deutschland nicht gesehen.

 

Felicia Herrschaft: Ja und was hast du mit denen da gemacht, hast du dir das angehört?

 

Ilir Osmani: Ja, ich habe mich einfach eingemischt und habe selber so Beatboxen und Baselines und so gesungen, über Synthielines und ich war so voll Musik danach. Dann ging ich nach Hause an mein Laptop und habe einen neuen Song komponiert, so funktioniere ich.

 

Felicia Herrschaft: ja, das ist cool.

 

Ilir Osmani: Ich bringe jetzt Dj Blonde, er ist da. ((Musikunterbrechung) Der Song ist immer noch nicht fertig. (2min später) Das da, das ist sehr balkanisch. Wenn ich damit zu Türken gehe finden die das nicht so türkisch, weil es nicht so oriental ist. Weil für die westliche Welt es gibt ein Oriental und das ist es für uns. Der Orient hat sehr viele verschiedene Richtungen und das, ja es ist nicht so oriental, es ist mehr orientalisch, ein Orient in neuer Version. Wir denken es ist so, es ist für die westliche und oriental world: Hier trifft sich alles.

 

 

Interview with Donche and Dj Blunt

Felicia Herrschaft: How did you get into HipHop?

 

DONCHE:Oh, I started may be before six or seven months, I mean I used to listen to Rap but I never planned about rapping. I met with Shita from NR and äh they used to look for a girl to rap with them and we just met and I started to rap: “ Do you wanna rap?” “Ok” and then I made three songs for seven months? (IO: Ja) Ja, there were three songs in his set Dj Blonde an what else.

 

Felicia Herrschaft: What is interesting for you? What do you express in your lyrix?

 

DONCHE:What do I express, I think reality, but in my way, not as usual like everyone, I try to be something different. I mean just saying something different and I try to make People think. When they listen to my songs, they have to think about it, what did I wanna to say and that’s it.

 

Felicia Herrschaft: And reality how do you experience reality?

 

DONCHE:Well, a kind of kidding with that. Not serious like “I kill you I do this I do this I am the best”, no, I don’t do that. It is like just chilling and have a nice trip, that’s it.

 

Felicia Herrschaft: And your lifestory? You grew up here in Prishtina?

 

DONCHE: Well I grew up here in Prishtina, I was, I was born in Africa and when I was four we came back

 

Dj Blunt: You grew up in Africa? I thought you were kidding?

 

Felicia Herrschaft: In which country?

 

DONCHE: In Lybia, somewhere near Tripolis, Hun, a small city, that’s where I was born and when I was four we came back here so I don’t really remember, just a bit.

 

Felicia Herrschaft: And what did your parents do there?

 

DONCHE:They are doctors and they went there to work .. like he was before, I don’t know if you know about that, a lot of Albaniens went to Afrika for work in Hospitals as doctors.

 

Ilir Osmani: Late seventies, eighties there were a lot’ s of people wanted to work in Africa and a lot’ s of people did work there, I remember my father he had thex same option, my father is a doctor too.

 

Felicia Herrschaft: Dardans father was in Beirut as a journalist with his family. And during the war, where did you stay?

 

DONCHE: My father is from Mazedonia from Kumanova and we have a house here and there and we went to Mazedonia, but my father stayed here, he was in KLA as a doctor. He had his own hospital during the war. We stayed there in Kumanova me and my sisters with my Mum -about four months and than the war just finished than.

 

Felicia Herrschaft: And now you are studying?

 

DONCHE:Ja, I study English, I mean the second year.

 

Felicia Herrschaft: May be we listen to more music?

 

Ilir Osmani: Also, about this song, she is from Kumanova and right now there is a depression going on in Kumanova.

 

Felicia Herrschaft: In which way?

 

Ilir Osmani: They had some clashes, one and a half year ago. Two years ago between Albanians and Mazedoniens living there and people go out like they are separated. They fear each other and the idea with the song that you heard is, that we can find some sponsoring and go and make a great video in Kumanova and invite everybody. Make a video of this song over there and let’s see if we can relax people. They should have a party together, a HipHop Party for this video and Dj Blonde play some. And my plan was to make flyers in Mazedonien and in Albania and invite all the people and see what happens. I think that will be good for the City, because that City is so musical, everybody sings there. They love music so much, it is a pity for them to have that depression. I went there and I see people are not happy at all over there, they are scare of each other like hell. If you could break that with this song it would be perfect, that is the reason for making this song.

She has roots from there. I can feel that when she sings you know and I like Kumanova, you know, it is really a musical city. You will be surprised, everybody can sing in Kumanova, everybody can rap, everybody can play some instruments. These people are really musical you know the city is interesting for me.

 

Felicia Herrschaft: May be you should say something more about Kumanova?

 

DONCHE:About Kumanova?

 

Felicia Herrschaft: Ja, what is your family doing?

 

DONCHE:My whole family is there and I go there very often to see my grandfather, my uncles and my cousins and also they are musical, my whole family is musicians, all of them. Two of my uncles were singers and now they got old. And one of them is a Rocker.

 

FH: What do you sing about the city? What do you say about that?

 

Ilir Osmani: Breathe in, breathe out

 

Felicia Herrschaft: What? Beat in beat out?

 

DONCHE:: It is just chill, don’t care about anything.

 

Felicia Herrschaft: Just chill, don’t kill?

 

DONCHE: Do you want me to translate the song a bit?

 

Felicia Herrschaft: Ja, yes

 

DONCHE:It is breathe in, breathe out, keep your head up, what else?

 

Felicia Herrschaft: You should sing if you like.

 

DONCHE:Spit out and

 

Felicia Herrschaft: If you rap it is probably better for the flow?

 

DONCHE:Well, in English? Well, I didn’t translate this thing, I try: “ Now breathe in, breathe out, spit it out, wide the mouth, ah its hard to translate because it is in slang.

 

Felicia Herrschaft: It is slang?

 

DONCHE: Ja it is a slang all over it, I mean, we don’t use grammar in this songs.

 

Felicia Herrschaft: What kind of slang? May be you should sing the slang and we try to translate and you should help probably?

 

DONCHE:You didn’t understand it’s slang in Albanian, Prishtinas slang, I mean, we use it just in Prishtina, other cities or different, I mean they talk different slang.

 

Felicia Herrschaft: In which way or how do you describe this slang from Prishtina?

 

DONCHE:We turn the words around we …what else we do? Then we use some English words

 

Dj Blunt:Backwords

 

DONCHE:What do we do?

 

Ilir Osmani:: Prishtina is the city you know where all the Albanian cultures live. Like she has roots from Kumanova, he has roots Drenica, I am a half Montenegrian and half from ?Marina? and it is where all the languages all the Albanian languages. It is really Prishtina, so it is a bit of all Albanian with whatever: some English, some german, some Italian, whatever we get.

 

Dj Blunt:Some backwords you know like, we say for example, like yes you say po in Albanian and we say op. and everybody understands.

 

DONCHE: regularly it is po but we say op and we understand it.

 

Felicia Herrschaft: ok

 

Dj Blunt:Po is yes and we say op.

 

Ilir Osmani: Anybody in Germany tries this, backwords?

 

Felicia Herrschaft: Jaaa, not so common. In France you have this. In Frankfurt you have a different style…

 

Ilir Osmani: The most interesting slang I heard in Albania, it’s from Fier, Albania, it is a city in South of Albania and I heard some guys speaking there thing and they got something like b and tsche and whatever you hear is like tschitschabtschubtschabtschibtschabtschubtschab, I said what? And they understand themselves perfectly. Actually, you hear three or four letters and they are doing, they are talking so perfect with each other and nobody can understand, the guys from Fier, I tell you nobody can understand that only they know that and they say it is simple to learn that language and understandable, everything they talk you would never understand.

 

Felicia Herrschaft: Do you want to rap more?

 

DONCHE: More in English, it will take time to translate it.

 

Felicia Herrschaft: Or in your Prishtine slang

 

Dj Blunt: Freestyle for Frankfurt!

 

Felicia Herrschaft: Freestyle for Frankfurt.

 

DONCHE: Freestyle for Frankfurt, x Radio

 

Ilir Osmani: May be Dj Blonde can do some Beatboxing…?

 

Felicia Herrschaft: Yes, we probably, if you like?

 

Dj Blunt: DONCHE: Frankfurt…x Radio Frankfurt.

 

Felicia Herrschaft: May be you say a littlebit how you came into HipHop?

 

Dj Blunt: How I came? My whole life into the music, from the beginning, I played drums, Oh, I speak german, ja ich hab Schlagzeug gespielt, ja dann bin ich zum Dj-ing gekommen, ich hab in vielen Bands gespielt in Österreich und dann bin ich zum Djing gekommen und jetzt lege ich auf und spiele auch drums, aber zur Zeit nicht, denke ich, wir machen ja das hier, unser Album.

 

Felicia Herrschaft: Dj Blonde, wie kommt es zu dem Namen?

 

Dj Blonde:Das kam einfach so.

 

Felicia Herrschaft: was meinst du damit?

 

Dj Blunt: Blond ist, du weißt ja was blond ist?

 

Felicia Herrschaft: ja ((LACHEN))

 

Dj Blunt: Das kam einfach so, nur aus Spass und jetzt bin ich der einzige Dj hier, der Blond heißt, ja, wir machen Musik hier mit der wir uns identifizieren, das isses.

 

Felicia Herrschaft: Wann bist du nach Österreich gegangen, 92?

 

Dj Blunt: 92, ja, da war hier die Krise

 

Felicia Herrschaft: mit den Eltern

 

Dj Blunt: mit den Serben, da sind alle abgehauen, als die Krise anfing

 

Felicia Herrschaft: Was heißt mit den Serben? Als die Serben hier so?

 

Dj Blunt: …reingekommen sind und alles haben wollten und was weiss, ich, meine Eltern wollten umziehen, wollten weg von hier, ich war damals ja noch klein, bin ich dort in die Schule gegangen in Österreich.

 

Felicia Herrschaft: Wie alt warst du da?

 

Dj Blunt: zwölf, zwölfeinhalb. Acht Jahre war ich da und jetzt bin ich hier und mache Musik.

 

Felicia Herrschaft: Ja wir sollten einfach noch mal gucken.

Vielen Dank für das Gespräch

 

 

 

 




photo: Jetmir Idrizi