Ausstellung: "SCHLITTSCHUHLAUFEN AUF CANAL GRANDE"
Eröffnung: Samstag, 31. Mai 2008 ab 15 Uhr
Dauer der Ausstellung: 1. Juni -16. August 2008
Ort: Ausstellungsraum Burghof, Burgräfenröderstr. 2, 61184 Groß-Karben (Wegbeschreibung-siehe-map)
Künstler/innen: Carolin Bühler, Murray Gaylard, Elisabeth Hatscher, Britta Kamptner, Xue Liu, Silja Nordhoff, Sarah Schoderer, Rene Schohe, Jessica Sehrt, Cristina Szilly und Prof’in Christa Näher (Staedelschule, Frankfurt am Main)
Öffnungszeiten der Ausstellung: Mittwoch, Samstag und Sonntag 14 - 18 Uhr und nach Vereinbarung, info(at)leonhardikulturprojekte.org
Pressetext: Klischees versperren den Blick auf Venedig. Etwas Wahres an Venedig zu entdecken ist kaum möglich. Auffällig bleibt die unendliche Pflege und Mühe der Venezianer ein Bild Venedigs aufrechtzuerhalten, das elegant und schön ist und sich nicht zu einem Touristenmoloch umrüsten lässt. Ein üblicher Zugang zu Venedig scheint versperrt.
Wir haben uns gefragt welche Beziehungen in einer Altstadt entstehen, zwischen jenen 60.000 Einwohnern, 10.000 Studenten, 15.000 Einwohnern mit Zweitwohnsitz in Venedig und denjenigen, die auf der Durchreise sind oder sich nur für kurze Zeit in Venedig aufhalten? Jährlich besuchen 14 Millionen Touristen Venedig. Wie wird Venedig trotzdem zu einem Erlebnis? Ist es nicht doch lebendig? Venedigs Bedeutung könnte vielleicht darin liegen, dass es erscheint wie eine eigene Idee, die es in sich trägt. Dass Venedig zudem eine Allegorie ist, erschwert die Annäherung, denn auf Venedig trifft Schlegels Aussage, „alle Schönheit ist Allegorie", noch zu. Durch die Schönheit bezog sich die Allegorie in der Romantik auf das Unaussprechliche, als sich die ästhetische Autonomie noch in der Einheit von Bild und Sinn rechtfertigte, die sie in der Allegorie zu deuten versuchte.
„Venedig, sagt man, habe die Form eines Fisches. Und wie ein Meerestier bewegt es sich auch in der Lagune, sinkt unter die Wasseroberfläche, aber taucht zum Luftholen wieder auf, neugierig und gespannt betrachtet es die Touristen, die, bewaffnet mit Masken und Fotokameras, durch die Stadt vorrücken, immer bereit, sich wie ein Einsiedlerkrebs in sein Haus zurückzuziehen.“ (Paola Cantu, 2008:1)
Mit der Ausstellung „Schlittschuhlaufen auf Canal Grande“ bearbeiten Kunststudent/innen aus der Klasse von Prof’in Christa Näher (Städelschule Frankfurt am Main), die zusammen im Dezember 2007 nach Venedig gereist sind, das Thema Venedig. Dies ist ein Wagnis: Die teilnehmenden Künstler/innen begeben sich buchstäblich aufs Glatteis. Der grosse Fisch „Venedig“, droht durch die Finger zu gleiten, wenn man ihn zu fassen versucht.
Wird die künstlerische Spurensuche in Venedig zu mehr als einer Spur? Zieht diese sich dann durch die Ausstellung wie Gefrorenes, das entweder schmilzt oder in unendlichen Fahrrinnen Venedig zerritzt? Eine Ausstellung dazu kann eine Pluralität von Sichtweisen, die nicht konform sind, die sich gegen das Klischee zur Wehr setzen, darstellen. Ein Katalog zur Ausstellung ist in Vorbereitung.
Das Ver-Wesen VenedigsITALO TESTA: Im Schoß des Kanals
Dann steigen wir hinab den Kanalgrund zu erforschen, im Schlamm lassen Deine Wirbel eine Spur: das Wasser erstickt nicht, das Wasser rötet die Bindehäute, bläht die Orbits auf in denen die Reste des Tages verschwimmen.
Steigen wir hinab, tauchen wir unter die Kolter der Wracks: den Strömungen haben sie sich anvertraut, ungeschützte Körper mutieren in der Strömung, Körpersäfte schleichen in das Sekret der Welle von Lymphen verziert werden die Venen der Augen.
Mit der Flut dann blühen die Reste wieder auf, Deine verwaschene Haut zum Aufweichen gelegt in die Höhlung versunkener Radmäntel; mit der Flut spiegelt sich der Himmel, bruch- stückhaft reflektieren Abfälle die Irishäute.
Steigen wir hinab die dunklen Höhlen zu vermessen den Schoß der Ratten, die verseuchten Wünsche; zum verletzenden Wasser, zum zermürbenden Wasser der Mantel verdickt sich, es schwillt das Geschlecht, von dieser Lagune ist Schwindel jeder Abgrund.
(übersetzt von Adrian Giacomelli)
Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Uwe Israel – die richtigen Touristen?
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