Axiom: 18. Oktober 2006, 14-16 Uhr: Stadtreflexionen - Raumsoziologie. Mit Martina Löw, Klaus Overmeyer u.a. Beiträge von Renata Martins und Stephan Kyrieleis.
In dieser Sendung über Raum und Stadt werden wir aktuelle Theorien, Perspektiven aus Literatur, Soziologie, Philosophie und Architektur vorstellen, um das Verhätlnis von Stadt und Raum näher zu bestimmen.
play AXIOM-Stadtreflexionen, Renata Martins, Stephan Kyrieleis, Klaus Overmeyer
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Sendemanuskript aXiom-Wissen auf Radio X vom 18.10.2006Dipl.- Geogr. Stephan Kyrieleis Die marginale Stadt
Einführung
Städte sind keine homogenen oder statische Gebilde. Ihr Gefüge werden durch den sozialen und wirtschaftlichen Wandel der Gesellschaft beeinflusst. Während die Mobilität der Stadtbewohner seit der Industrialisierung stetig gewachsen ist, kann der Baubestand einer Stadt kann aufgrund seiner Immobilität nur sehr begrenzt und zeitlich verzögert den Entwicklungen angepasst werden. So führte die Motorisierung in den westlichen Industrieländern zu einer Suburbanisierungswelle, also dem Wegzug aus der Stadt in das Umland, wo Bauland billiger und die Gewerbesteuer niedriger ist. In Entwicklungs- und Schwellenländern kam es dagegen zur verstärkten Urbanisierung, also der Landflucht in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt. Auch der Abbau oder die Verlagerung von Arbeitsplätzen und damit die Schließung von Gewerbestandorten im Zuge der globalisierten Wirtschaft, haben in jüngster Zeit großen Einfluss auf das Stadtgefüge. Im Zuge dieser sozialen und ökonomischen Prozesse wurden Funktionen und die Verteilung der Bevölkerung innerhalb der Stadt - z.B. von alten Stadtteilen in Stadterweiterungsgebiete - bzw. zwischen Stadt und Umland oder gar anderen Landesteilen verlagert. Während die Stadtforschung in den 80er Jahren ihren Fokus noch auf das Absinken einzelner Stadtteile richtete, sind heute teilweise ganze Städte von Schrumpfung und Verfall bedroht.
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