Axiom, 17. Dezember 2008, 14-16 Uhr.
Gespräch mit dem scheidenden Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Dr. Rudolf Steinberg, über seine Amtszeit und die Veränderungen an der Goethe Universität. Peter Rost spricht über die durchgeführten Bauvorhaben auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
play: Gespräch mit Prof. Rudolf Steinberg Das Gespräch mit Peter Rost beginnt schon am Ende der ersten Stunde.
Biografie Rudolf Steinberg:
de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steinberg
Rudolf Steinberg (* 23. Juni 1943 in Cochem an der Mosel), verheiratet, vier Kinder, war Professor für öffentliches Recht. Vom 16. Februar 2000 - Dezember 2008 war Steinberg Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Nach dem altsprachlichen Abitur in Gelsenkirchen studierte Steinberg Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten in Freiburg und Köln und Politikwissenschaft an der University of Michigan in den USA. 1970 wurde Steinberg an der Universität Freiburg mit dem Thema „Staatslehre und Interessenverbände : Interessenverbände im Spiegel amerikanischer und deutscher Literatur und Rechtsprechung“ promoviert. 1977 habilitierte er sich mit der Arbeit „Politik und Verwaltungsorganisation: zur Reform d. Regierungs- und Verwaltungsorganisation unter besonderer Berücksichtigung der Obersten Bundesbehörden in den Vereinigten Staaten von Amerika“. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Monographien "Fachplanung", 3. Auflage 2000 und "Der ökologische Verfassungsstaat", 1998.
Von 1977 bis 1980 war er als Professor für öffentliches Recht an der Fakultät für Rechtswissenschaft an der Universität Hannover tätig. Von 1980 bis 2000 lehrte Steinberg Öffentliches Recht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaften an der Universität Frankfurt. Wissenschaftlich beschäftigte er sich stark mit Regierungshandeln und vertrat häufig in Konsensverfahren an Runden Tischen zum Interessensausgleich. In mehreren atomrechtlichen Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht vertrat er die atomkritische Seite. In den letzten fünf Jahren seiner Tätigkeit als Professor war er darüber hinaus als Richter am Thüringer Verfassungsgerichtshof in Weimar tätig. Am 16. Februar 2000 wurde Rudolf Steinberg zum Präsidenten der Universität Frankfurt gewählt und musste seine Professorenstelle aufgeben. Die Amtseinführung erfolgte am 15. Juni 2000. Im Februar 2006 wurde er mit großer Mehrheit wieder gewählt.
Peter Rost ist Bevollmächtigter für die Standortneuordnung und - entwicklung an der Goethe Universität.
www.uni-frankfurt.de/ueber/campi/westend/ausbau/index.html
Die erste Ausbaustufe
Nördlich des IG Hochhauses und des zugehörigen Casino-Gebäudes werden ab Sommer folgende neue Gebäudekomplexe errichtet und ab 2008 fertig gestellt sein: das Leuchtturmprojekt House of Finance mit einer Fläche von rund 7.000 qm und einem Kostenvolumen von rund 24 Millionen Euro; der Neubau für die Fachbereiche Rechts- und Wirtschaftswissenschaften mit einer Fläche von rund 18.000 qm und einem Kostenvolumen von rund 59 Millionen Euro; das Hörsaalzentrum mit einer Fläche von rund 5.300 qm und einem Kostenvolumen von rund 29 Millionen Euro und die Casino-Erweiterung mit einer Fläche von rund 2.200 qm und einem Kostenvolumen von rund 10 Millionen Euro. Hinzu kommen die Außenanlagen und die Gestaltung des zentralen Platzes des neuen Campus, der sich zwischen Casinogebäude und dem neuen Hörsaal-Zentrum erstrecken wird. Dorthin werden auch das ›Wahrzeichen‹ des Campus Bockenheim, der ›Pusteblumen‹-Brunnen, und die von George Wallace Rickey 1984 geschaffene Skulptur ›Four Rectangles Oblique IV‹ umziehen. Besonders eindrucksvoll sind die Zahlen für das neue Hörsaalzentrum. Insgesamt wird es 15 Vorlesungs- und Seminarräume geben, ausnahmslos über große Fenster natürlich beleuchtet. Das Audi-Max mit 1.200 Sitzplätzen lässt sich in zwei kleinere Veranstaltungsräume teilen; die Decke überspannt eine Fläche von 1.400 qm. Der Sockel des Hörsaalgebäudes wird weitgehend in Glas ausgeführt, so dass der Platz und die Gebäude ineinander übergehen.
Architekten:
House of Finance: Jan Kleihues vom Architekturbüro Kleihues & Kleihues (Dülmen-Rorup)
Fakultätsgebäude: Ivan Reimann vom Architekturbüro Müller & Reimann (Berlin)
Hörsaalzentrum und Casino-Anbau: Ferdinand Heide vom Architekturbüro Heide (Frankfurt)
Die Gestaltung des neuen Campusplatzes sieht die Anlage eines großen Wasserbeckens vor. Ein weiterer Blickfang wird der bekannte Sprühbrunnen sein, der bislang auf dem zentralen Platz des Campus Bockenheim platziert ist. Ebenfalls bereits im Bau befindet sich das von der evangelischen und katholischen Kirche geplante Studierendenwohnheim nach einem Entwurf des Architekturbüros pmp aus München. Es wird zukünftig ca. 420 Studenten aufnehmen können. Bereits fertig gestellt ist eine den Campus ergänzende Kindertagesstätte für rund 50 Kinder östlich des Poelzigbaus.
Die zweite Ausbaustufe
Die sekundäre Baustufe entsteht im Baufeld zwischen Lübecker Straße und Poelzigensemble. Ihre konkrete Ausgestaltung wurde ebenfalls im Rahmen von Realisierungswettbewerben ermittelt. Der von der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft ausgelobte Architektenwettbewerb für den Institutsneubau für europäische Rechtsgeschichte wurde im Februar 2006 entschieden. Der Beitrag des Berliner Architekturbüros Volker Staab wurde mit dem 1. Preis prämiert und von der Jury zur Realisierung vorgeschlagen. Der Baubeginn ist für Anfang 2008 vorgesehen.
Mit einer Geschossfläche von ca. 40.000 qm stellt das Fachcluster für Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Psychologie und Humangeographie das größte Bauvorhaben des neuen Campus dar. Auch das Hochschulrechenzentrum wird hier seinen Platz finden.
Im Anschluss hieran wird das neue Präsidium entstehen. Beide Gebäude werden nach Entwürfen des Büros Müller - Reimann, Berlin, gebaut, das sich erneut als Wettbewerbssieger durchsetzen konnte.
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